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Die Finanzbranche steht zunehmend unter Druck, effizientere Lösungen für Anleger zu entwickeln. ETFs (Exchange Traded Funds) und Fonds sind beliebte Anlageinstrumente, aber die damit verbundenen Kosten stellen eine wesentliche Herausforderung dar. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anlegern bessere Renditen zu bieten, setzen Fondsanbieter und Vermögensverwalter verstärkt auf innovative Methoden zur Kostensenkung. Hier kommt Value Engineering ins Spiel, eine Methode, die bereits in der Fertigungsindustrie erfolgreich angewendet wird, um Kosten zu reduzieren und den Wert zu maximieren.

Identifikation der Hauptkosten: 70%-80% des Kostenanteils

In ETFs und Fonds entfallen in der Regel 70%-80% der Gesamtkosten auf bestimmte Hauptkostenbereiche:

  1. Verwaltungs- und Managementkosten: Diese umfassen die Gebühren für die Verwaltung des Fonds, einschließlich der Vergütung des Fondsmanagers, der Rechtskosten und der Buchhaltung.
  2. Transaktionskosten: Diese Kosten entstehen bei An- und Verkäufen von Vermögenswerten innerhalb des Fonds. Dazu zählen Brokergebühren und Spreads.
  3. Depotbankkosten: Für die Verwahrung der Vermögenswerte fallen bei der Depotbank regelmäßig Gebühren an.
  4. Marketing- und Vertriebskosten: Diese Kosten entstehen durch den Vertrieb der Fondsanteile, etwa durch Provisionen an Vertriebspartner.

Anwendung von Value Engineering

Value Engineering zielt darauf ab, die notwendigen Funktionen eines Produkts oder Dienstes zu einem geringeren Gesamtkostenaufwand zu realisieren, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Übertragen auf ETFs und Fonds bedeutet dies, dass die Hauptkosten identifiziert und systematisch optimiert werden.

  1. Verwaltungs- und Managementkosten senken: Durch die Automatisierung von Verwaltungsprozessen und den Einsatz von Technologien wie künstlicher Intelligenz und Robo-Advisors können Managementkosten erheblich reduziert werden. Wertvolle Funktionen, wie die Auswahl der Anlagestrategie, können automatisiert werden, ohne die Qualität der Verwaltung zu beeinträchtigen.
  2. Reduzierung von Transaktionskosten: Durch optimierte Handelsstrategien, wie etwa den Einsatz von algorithmischem Trading, lassen sich Transaktionskosten deutlich senken. Zudem können Fonds die Handelsfrequenz reduzieren, indem sie auf langfristigere Anlagestrategien setzen.
  3. Effizienz in der Depotbankauswahl: Durch die Konsolidierung von Depotdienstleistungen und den gezielten Vergleich von Anbietern kann die Kostenstruktur der Depotbank optimiert werden. Zudem könnten Fondsanbieter durch verbesserte Verhandlungen bessere Konditionen erzielen.
  4. Verringerung von Marketing- und Vertriebskosten: Der verstärkte Einsatz von digitalen Vertriebskanälen und direktem Kundenkontakt über Online-Plattformen kann Marketingkosten senken. Die traditionellen, teuren Vertriebsmodelle können durch direkte und kosteneffiziente Alternativen ersetzt werden.

Fazit: Value Engineering als Schlüssel zur Kostenoptimierung

Durch den Einsatz von Value Engineering können ETFs und Fonds Anbieter ihre Kostenstrukturen effizienter gestalten und den größten Kostentreibern entgegenwirken. Dies ermöglicht es, die Gesamtkosten zu senken, ohne die wesentlichen Funktionen und die Qualität der Fonds zu beeinträchtigen. Letztendlich profitieren die Anleger von geringeren Gebühren und höheren Nettorenditen, während die Fondsanbieter wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig ihren Service optimieren.

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